1. März 2006

Gegen den Strom...

Aufruf gegen islamischen Totalitarismus

"Wir weigern uns, auf unseren kritischen Geist zu verzichten"

Ein Dutzend Intellektuelle hat in einem Manifest zum gemeinsamen Kampf "gegen den neuen Totalitarismus, den Islamismus" aufgerufen.

Die zwölf Unterzeichner: Ayaan Hirsi Ali • Chahla Chafiq • Caroline Fourest • Bernard-Henri Lévy • Irshad Manji • Mehdi Mozaffari • Maryam Namazie • Taslima Nasreen • Salman Rushdie • Antoine Sfeir • Philippe Val • Ibn Warraq.


"Nachdem die Welt den Faschismus, den Nazismus und den Stalinismus besiegt hat, sieht sie sich einer neuen weltweiten totalitären Bedrohung gegenüber: dem Islamismus", heißt es in dem Manifest, das gestern in der Jyllands Posten veröffentlicht wurde und heute im französischen Satireblatt Charlie Hebdo erscheint. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der indo-britische Schriftsteller Rushdie, die aus Somalia stammende niederländische Abgeordnete Ayaan Hirsi Ali, der in französischem Exil lebende iranische Schriftsteller Chahla Chafiq, der französische Philosoph Bernard-Henri Levy, der aus Uganda nach Kanada geflohene Schriftsteller Irshad Manji, der im dänischen Exil lebende iranische Hochschullehrer Mehdi Mozaffari, die in Bangladesh mit dem Tode bedrohte Schriftstellerin Taslima Nasreen, der aus Pakistan stammende US-Forscher Ibn Warraq und der Direktor der Zeitschrift "Les Cahiers de l'Orient", Antoine Sfeir. Ein deutscher Intellektueller befindet sich nicht unter den Unterzeichnern...

Hier der Aufruf im Wortlaut (Übersetzung v. Tina Meier):

"Nach der Überwindung von Faschismus, Nationalsozialsmus und Stalinismus sieht die Welt jetzt einer neuen totalitären globalen Bedrohung ins Gesicht: dem Islamismus. Wir Schriftsteller, Journalisten, Intellektuelle rufen zum Widerstand gegen den religiösen Totalitarismus und zur Förderung der Freiheit, Chancengleichheit und des Laizismus für alle auf. Das, was vor kurzem nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in europäischen Zeitungen geschehen ist, hat die Notwendigkeit eines Kampfes um diese universellen Werte deutlich gemacht. Dieser Kampf wird nicht mit Waffen ausgetragen werden, sondern auf ideologischem Gebiet. Das, was wir gerade erleben, ist weder ein Zusammenprall der Kulturen noch ein Widerstreit von West und Ost, sondern ein globaler Kampf, in dem sich Demokraten und Theokraten gegenüberstehen. Wie jeder Totalitarismus wird der Islamismus durch Angst und Frustration genährt. Die Haßprediger setzen auf diese Gefühle um Bataillone zu bilden, die dazu bestimmt sind, eine freiheitsfeindliche und ungleiche Welt zu errichten. Wir aber stellen klar und entschlossen fest; nichts, auch nicht die Verzweiflung, rechtfertigt es, Obskurantismus, Totalitarismus und Hass zu wählen. Islamismus ist eine reaktionäre Ideologie, die wo immer vorhanden, Gleichheit, Freiheit und Säkularisierung beseitigt. Sein Erfolg kann nur zu einer Welt von Herrschaft führen: Herrschaft der Männer über die Frauen und die Herrschaft der Islamisten über alle anderen. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir sicherstellen, daß unterdrückte oder diskriminierte Menschen ihre universellen Rechte erhalten. Wir weisen den kulturellen Relativismus zurück, der akzeptiert, daß Männer und Frauen der moslemischen Kulturen ihrer Rechte auf Gleichheit, Freiheit und säkularer Werte im Namen des Respekts für Kulturen und Traditionen entbehren müssen. Wir weigern uns - aus Angst, der Islamophobie bezichtigt werden zu könnten -, auf unseren kritischen Geist zu verzichten. Islamophobie ist ein unseliger Begriff, der Kritik am Islam als Religion mit einer Stigmatisierung seiner Gläubigen verwechselt. Wir plädieren für die allgemeine Meinungsfreiheit, damit ein kritischer Geist in allen Kontinenten zum Ausdruck gebracht werden kann, gegen jeden Mißbrauch und gegen alle Dogmen.Wir appellieren an die demokratischen und freien Gesinnungen aller Länder, damit unser Jahrhundert eines der Aufklärung und nicht des Obskurantismus wird."

1 Kommentar:

Ivenhoe hat gesagt…

Anmerkung: Bisher hat als einzige deutsche Zeitung nur die "Welt" das Manifest veröffentlicht.
Die anderen sind scheinbar zu feige dazu... inklusive TAZ und co.

Feige Bande, allesamt.