8. April 2006

MTV vs Christen

original Beitrag auf: PI

Überzeugtes Christentum ist eine öffentlich relevante Geisteshaltung. Genauso legitim in seinem gesellschaftlichen Geltungsanspruch wie atheistischer Liberalismus, katholischer Atheismus, bürgerlicher Konservatismus, tolerant-westkompatibler Islam oder sozialdemokratischer Reformismus auch. Nicht mehr, aber eben auch keinen Deut weniger. Insbesondere: Katholiken haben natürlich haargenau dasselbe Recht auf Protest wie religiös inspirierte oder disseitig orientierte Protestanten aller Art. Ein Recht auf friedlichen, aber doch enerigsch-publizistischen, sozusagen aphysischen Widerstand, der sich gegen die Kränkung metaphysischer Empfindungen, hier: christlicher Gefühle und Wertvorstellungen, wendet.
Nicht allein dies: Die von Vers1 angestoßene Kampagne gegen das MTV-Format Popetown wendet sich auch im Namen einer über Jahrhunderte tradierten brillanten Hochkultur, im Namen von Augustinus, Michelangelo, Thomas von Aquin, Borromini, Dante, Chateaubriand, F. Schlegel, Overbeck, Renan u.v.a., gegen Seichtigkeit, Dummheit, medialen Trivialmüll und Pop-Trash aller Art. Lassen wir es uns vor allem nicht gefallen, dass ein Pfeiler (neben Jerusalem und Athen) unserer Zivilisation, Rom, vor unseren Kindern in den zeitungeistigen MTV-Dreck getreten wird:
Der Musiksender MTV startet in seinem deutschen Programm Anfang Mai die blasphemische Serie “Popetown”. Christen beider Konfessionen sind empört darüber, zeigt doch die Sitcom “Popetown” korrupte Kardinäle (die Waisenkinder in die Sklaverei verkaufen; r.) und einen infantilen Papst. Die ursprünglich für die britische BBC produzierte Serie wurde in Großbritannien nie gezeigt, da Zehntausende Menschen bereits im Vorfeld protestierten. Joseph Devine, Bischof von Motherwell (Schottland) sagte zurecht: “es ist unmöglich, sich einen ähnlich respektlosen Umgang mit dem Islam oder dem Judentum vorzustellen.”Birgit Kelle, Vers1 - Chefin, fragt MTV in der neuesten, PI vorab bekannt gemachten Vers1 - Pressemitteilung ganz zurecht:
"Würden Sie auch Mohammed - Town ausstrahlen?"
Und weiter:
"Kein Christ wird Ihnen bei Aussstrahlung die Studiofenster zertrümmern, handelt es sich doch beim Christentum um eine Religion des Friedens. Wir verdienen aber nicht weniger Respekt als andere Religionen."
Es geht nicht nur um angemessenen Respekt vor den Gefühlen von mehr als 1 000 000 000 Menschen auf diesem Globus, die ihr geistiges Leben nicht reduziert sehen wollen auf platten Konsumismus, Jamba, Pimps, bedeutungslosen Sex, bräsig machende Drugs and abgenudelten Rock`n´Roll in Endlosschleife; die einfach zu anspruchsvoll sind, sich mit schalem Humor (Ulmens Auftrag) und in die Jahre gekommenem Nihilismus (Kuttner) abspeisen zu lassen. Es geht vor allem auch darum, dass nicht etwa die Unkultur des aggressiven Herrenmenschen, der Blonden Bestie sich wieder einmal durchsetzt. In diesem unserem Lande; -so nach dem Motto:
Der Islam wird metaphysisch respektiert, weil er physisch gefürchtet wird.
Das Christentum wird verachtet, weil es seine Verleumder nicht das Fürchten lehrt.
Eben ausschließlich der Gewalttäter (Pimp; Islamist) wird respektiert; der Rest ist Abschaum, zum Abschuß freigegeben, da schwächlich, wehrlos, defensiv.

Keine Kommentare: